2 Meter Abstand

Der Mietermixer:
Käru Gorsatt

Kari Gorsatt Shoppyland Schonbuhl

Seit Jahren ist er das Aushängeschild und Gesicht des Einkaufscenters Shoppyland in Schönbühl. Doch das Jahr vor seiner Pensionierung hat sich Käru Gorsatt ein bisschen anders vorgestellt.

Dass Ende Jahr Schluss sein soll, sieht man dem junggebliebenen Käru nicht an. Er ist auch mit seinen 63 Jahren noch immer ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen, topfit und nie um eine lustige Anekdote verwegen. Und einer, der trotz Corona-Krise das Lachen nicht verlernt hat.

Heute beispielsweise packt Käru beim Kundendienst an. Er disponiert das Personal um, erklärt den Leuten den 2m-Abstand und verteilt auch mal kostenlos Blumen, die nicht mehr verkauft werden dürfen. Sein Team zeigt sich solidarisch und füllt auch mal Regale auf, patrouilliert oder verteilt Einlasskärtli. Ganz nach dem Motto: Jeder für alle.

Beim Video- und Fotoshooting massregelt er Kunden, grüsst das Stammpublikum, verteilt Komplimente und zeigt sich von seiner lockeren Seite. Tief in ihm drin brodelt es aber. So regt er sich auf, weil besonders ältere Leute sich nicht um die Abstandregeln scheren. Oder wenn morgens um 8.00 Uhr vor der Eröffnung die Leute drängeln und sich anschliessend auf die Regale stürzen. Es sei wie im Kindergarten, man müsse immer wieder dasselbe predigen, so der Centerleiter.

Speziell die bevorstehenden Ostertage bereiten dem erfahrenen Einkaufscenter-Profi Kopfzerbrechen. Er rechnet mit einem gröberen Ansturm, alleine schon, weil die Läden über diese Tage teilweise geschlossen sind. Gorsatt weiss aus Erfahrung: Zu dieser Zeit gönnen sich die Menschen auch mal etwas Besonderes. Entsprechend wird das Angebot an allen Fronten angepasst.

Selbst wenn zurzeit dunkle Wolken über dem Himmel hängen – Käru sieht deswegen nicht nur schwarz. Er freut sich bereits auf den Normalzustand und plant dafür ein Wiedereröffnungsfest für die treue Shoppyland-Community. Für die Zeit danach hofft er, dass sich die Grundhaltung der Leute ein bisschen ändert – vor allem auch in Bezug auf die Umwelt.

Zum Schluss wünscht sich Käru, dass der Betrieb besonders zur Advents- und Weihnachtszeit auf Hochtouren laufen kann. Es ist für das Shoppyland Schönbühl die wichtigste Zeit des Jahres. Und für Käru wird’s die Abschiedstour – er wird Ende Jahr nach insgesamt 13 Jahren hier in Schönbühl altershalber pensioniert. Doch bis dahin hat Mister Shoppyland noch die eine oder andere Überraschungen auf Lager. Hoffentlich macht ihm nichts und niemand einen Strich durch die Rechnung.

Shoppyland Schonbuhl
Wenig Betrieb im Shoppyland
Shoppyland

Letzte Frage

Käru, was tust du, wenn du im 2021 in den Ruhestand trittst?

«Ich ziehe mich erstmals zurück und mache mit meiner Frau eine bereits lange geplante Reise nach Südafrika.»