2 Meter Abstand

Der Resistente:
David Brodbeck

David Brodbeck Garaio REM 2 Meter Abstand

2m-Abstand: GARAIO REM. Tönt wie ein Fruchtdrink mit Passionsfrucht und Mango. Ist aber in Tat und Wahrheit ein Berner Technologie-Partner für den Schweizer Immobilienmarkt. Und das Vorzeigeunternehmen ist momentan trotz Corona-Virus auf der Überholspur unterwegs, wie Geschäftsführer David Brodbeck erzählt.

Während andere Unternehmen momentan noch 10 oder 20 Prozent Auslastung haben, kann sich David Brodbeck mit seiner GARAIO REM-Software und den 90 Prozent Auslastung zurzeit glücklich schätzen. «Wir fahren normalerweise mit über 100 km/h durch die Gegend – zurzeit sind wir immer noch mit 90 km/h unterwegs», zeigt sich der Geschäftsführer glücklich.

Ja, krisenresistente Arbeitszweige gibt es nicht mehr allzu viele zurzeit – die Immobilienbranche scheint eine davon zu sein. «Unsere Kunden wollen ihre Projekte konsequent weiterziehen. Wir bieten Software-Lösungen an, das ist jetzt natürlich besonders gefragt.» Doch David Brodbeck interessiert nicht nur sein eigener Bereich, er ist sich gleichzeitig auch das gesamte Ausmass der aktuellen Krise bewusst – und zeigt sich auch kritisch: «Der Staat kann unsere Wirtschaft nicht während Monaten stützen. Wenn die Schweizer Unternehmen es nicht in absehbarer Zeit schaffen, auf eigenen Beinen zu stehen, kann dies den sozialen Frieden gefährden.»

Grundsätzlich zeigt sich Brodbeck aber optimistisch. Auch weil sich zahlreiche Firmen mit der eigenen Digitalisierung befassen müssen. «Diese Krise wird einigen Unternehmen aufzeigen, wie sie sich künftig aufstellen müssen und wo sie raschen Handlungsbedarf haben. Beispielsweise wird in Zukunft die digitale Kundeninteraktion weiter ausgebaut, die kritischen Systeme werden vermehrt in die Cloud verlagert oder die Lieferkette soweit möglich digitalisiert und effizienter gemacht», glaubt der Berner Unternehmer.

David Brodbeck Garaio

Dass die Spannungen zwar nicht bei GARAIO REM aber fast überall sonst angekommen sind, kriegt auch David Brodbeck zu spüren. «Letzte Woche verreiste ich für zwei Tage nach Zermatt. Sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg bin ich im Zug keiner einzigen Seele begegnet – nicht mal dem Kondukteur.» Im Geschäftsalltag hingegen läuft beinahe der Courant normal. Gerade jetzt um den Zügeltermin 1. April gibt es für zahlreiche Immobilienfirmen viele organisatorische Belange, die neu anders abgewickelt werden müssen. «Bis vor kurzem wurde das digitale Wohnungsabnahmeprotokoll mit dem Finger auf einem Tablet unterschrieben – so etwas ist zurzeit aufgrund der Hygiene natürlich nicht mehr möglich», zeigt Brodbeck die Umstellung an einem konkreten Beispiel auf.

Trotz derzeitiger Krisenstimmung freut sich der Unternehmer schon heute auf die neuen Entwicklungen und Chancen, die eine solche Situation automatisch hervorrufen. «Unsere Kunden werden sich überlegen, wie sie ihre Prozesse noch besser digitalisieren können. Grundsätzlich wird sich jeder überlegen, wie er sich verändern kann. Darauf freue ich mich riesig.»

Letzte Frage

Was passiert, wenn’s vom einen Tag auf den anderen wieder losgeht?

«Als erstes rennen alle zum Coiffeur und die Beiz. Ich bin aber fast sicher, dass sich das Sozialverhalten längerfristig ändern wird. Auch der Zug nach Zürich wird nicht von einem Tag auf den andern wieder überfüllt sein. Und wer weiss, vielleicht haben wir ja schon bald den rettenden Impfstoff zur Hand…»